Atlas Verwundbarkeit und Resilienz

Atlasprojekte: 10. Mai 2017

Atlas Verwundbarkeit und Resilienz
Pilotausgabe zu Deutschland, Österreich, Liechtenstein und Schweiz

Herausgegeben 2016, von Alexander Fekete (Institut für Rettungsingenieurwesen und Gefahrenabwehr an der Technischen Hochschule Köln) und Gabriele Hufschmidt (Geographisches Institut der Universität Bonn). Gefördert durch das Bundesministerium des Inneren und das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.

Die als kostenloser PDF-Download verfügbare zweisprachige Pilotausgabe des Atlas Verwundbarkeit und Resilienz konzentriert sich auf unterschiedliche Aspekte und die Bedeutung von Wissen und Informationen im Rahmen von Bevölkerungsschutz und Krisenmanagement. In diesen Bereichen, so die Herausgeber, ist „Informationen und deren Verfügbarkeit für rasches und gleichzeitig fachlich fundiertes Handeln hilfreich“ und muss fach- und organisationsübergreifend verfügbar sein.

In diesem Rahmen versteht sich das Atlasprojekt als Ergebnis einer Machbarkeitsstudie, die Empfehlungen für ein übergreifendes Wissensmanagementkonzept erarbeitet hat.

Im der Pilotversion werden verschiedene Aspekte des Bevölkerungsschutzes aufgegriffen und die relevanten vorhandenen Studien systematisiert, um sie unterschiedlichen Akteuren zur Verfügung zu stellen. Dabei stehen weltweit relevante Informationen, wie beispielsweise der WeltRisikoIndex ebenso im Fokus wie die kleinräumige Analyse von „Regionalen Zukünften“ (S.35).

Die Ziele sind in der Einleitung klar definiert:

„Der Atlas VR hat das Ziel,

  • unterschiedliche Anwendungsfelder der Konzepte Verwundbarkeit und Resilienz räumlich und disziplinbezogen zu verorten,
  • die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Verwendung von Begriffen und der methodischen Bearbeitung der Konzepte Verwundbarkeit und Resilienz im Bevölkerungsschutz aufzuzeigen und
  • ein innovatives Format als Baustein eines organisationsinternen oder -übergreifenden Wissensmanagementsystems zu erproben.“ (S.9)

Die Struktur des Atlas orientiert sich an diesem Schema. Im ersten Teil wird durch Fachbeiträge zunächst der definitorische Rahmen festgelegt.

Die beiden Einleitungskapitel situieren die thematisierten Kernbegriffe Wissensmanagement, Verwundbarkeit und Resilienz in ihrer Bedeutung für Wissenschaft und Praxis. Dabei konzentrieren sich die Autoren des Atlas im Wesentlichen auf initiative Top-Down-Ansätze, bei denen die Wissenschaft zumeist deduktiv formulierte Konzepte als Transfer in die Praxis vornimmt und diese durch partizipative Prozesse validiert.

Die weiteren Kapitel differenzieren räumliche und (beispielhaft) inhaltliche Aspekte (kritische Infrastrukturen, Naturgefahren, Gesundheit) des Begriffspaares „Verwundbarkeit und Resilienz“.

Der zweite Teil des Atlas umfasst Fallstudien mit verschiedenen thematischen und räumlichen Aspekten. In einem ersten Kapitel liegt dabei der besondere Schwerpunkt auf Vulnerabilitätsstudien bzw. der Vorstellung von Gefahren-/Risikobewertungsverfahren in unterschiedlichen Kontexten und Bedeutungstiefen. Das folgende Kapitel zur Resilienz ist deutlich kürzer gehalten und stellt einige partizipative Ansätze vor. Das letzte Kapitel ist nicht nur dem Titel folgend (Verwundbarkeit, Resilienz) ein Auffangkapitel mit Studien und Beispielprojekten, die sich gleichermaßen mit beiden Begriffen befassen. Hier wird letztlich auch ein Ausblick gewagt, in welchem Umfang der Atlas um weitere „existierende Studien, Organisationen, Methoden oder behandelte Gefahrentypen“ (S.160) erweitert werden könnte.

Zuletzt weisen die Herausgeber nochmals auf den Pilotcharakter des Atlas hin, der als Baustein eines Wissensmanagements viele Fragen offen lässt, die erst im Laufe seiner Nutzung und mithilfe des Feedbacks der Anwender beantwortet werden können. Der Aufruf, sich mit wissenschaftlichen Studien, aber auch mit Abschlussarbeiten und Behördenberichten an diesem Atlas zu beteiligen, verdeutlich diese Philosophie und soll bewusst Schwellenangst abbauen, was vor dem Hintergrund der Qualität und Kompetenz vorgestellter Organisationen, Projekte, Methoden und Ansätze allerdings als eher hehres Ziel anmutet.

Zitiervorschlag: Fekete, A. & Hufschmidt, G. 2016 Atlas der Verwundbarkeit und Resilienz – Pilotausgabe zu Deutschland, Österreich, Liechtenstein
und Schweiz; Köln & Bonn | Atlas of Vulnerability and Resilience
– Pilot version for Germany, Austria, Liechtenstein
and Switzerland; Cologne & Bonn.
Website: http://atlasvr.web.th-koeln.de/projekt/
Kostenloser Download: http://atlasvr.web.th-koeln.de/wp-content/uploads/2015/05/Atlas_VR_Oktober2016.pdf