Karten-Ticker
In dieser Rubrik finden Sie regelmäßig aktualisierte Hinweise und Links auf technisch, kartographisch und inhaltlich ausgefallene Karten und Kartenanwendungen.
Sumpfgebiete, Torfvorkommen, organische Kohlenstoffspeicher – global verbindet man diese Begriffe häufig mit dem Adjektiv „gefährdet“ oder „besonders schützenswert“. Einen umfassenden Überblick über die letzten zusammenhängenden Feuchtgebiete der Erde gewährt die interaktive Kartenanwendung des Center for International Forestry Research (CIFOR).
Neben vielen traditionellen Darstellungen zur Verräumlichung von Wahlergebnissen gibt es auch immer wieder etwas Neues zu bestaunen. So mutet die interaktive Punktverteilungskarte von datasetfree zunächst wie ein Konfettiteppich an. In unterschiedlichen Zoom-Stufen offenbart sie jedoch ungeahnte visuell-analytische Stärken.
In gewohnt einfachem, interaktivem Design präsentiert die New York Times die räumliche Stimmverteilung der französischen Präsidentschaftswahl und die Hintergründe.
„Zu neuen Ufern locket ein neuer Tag.“ Was Johann Wolfgang Goethe im übertragenen Sinn verstand, haben die Kartographen von ESRI UK wörtlich genommen. Entstanden ist eine Karte, welche ausgehend von zahllosen Aussichtspunkten an den Küsten Großbritanniens die Entfernungen zu den nächsten Landmassen betrachtet, wenn man diese in einer geraden Linie fixieren würde.
Nichts dokumentiert die digitale Schnell- und Kurzlebigkeit so gut, wie Kartendienste im Internet. Karten von heute sind morgen schon wieder ergänzt und überarbeitet, bekommen neue und verlieren alte Inhalte. Mit OSM Then And Now hat Martijn van Exel eine Anwendung kreieret, die es uns erlaubt, in die Vergangenheit zu schauen und Open Street Map 2007 mit den aktuellen Karten zu vergleichen.
Auf den Landkarten ferner Länder finden sich zumeist die Endonyme der Ortsnamen – wenn wir Glück haben in einer uns bekannten Schrift. Wie aber werden diese ausgesprochen? Basierend auf Google’s AI-Plattform hat David Ding auf locallingual.com eine interaktive, sprechende Weltkarte publiziert, die mittels crowd-sourcing gesammelter Sounddateien zahlreiche Orts- und Regionsnamen in unterschiedlichen Sprachen und Dialekten wiedergibt. Mitarbeit erwünscht!
Nach dem für viele überraschenden Ausgang der Präsidentschaftswahl in den USA sucht man allenthalben nach Gründen. Der kleine Wahlatlas bei geoawesomeness.com liefert einige kartographisch aufbereitete Ansätze.
In der Flüchtlingsdebatte ist fast ausschließlich von denen die Rede, die sich von Afrika auf den Weg nach Europa machen. Weniger bekannt ist, wie viele Europäer beispielsweise die Länder Afrikas ihr Zuhause nennen. Das Migration Policy Institut hat entsprechende UN-Daten in einer interaktiven Karte aufbereitet.
Diese Frage lässt sich in Zeiten des Klimawandels immer schwerer beantworten. Da helfen auch die besten Wetterberichte nichts. Zumindest graphisch und inhaltlich versucht das Projekt VentuSky hier neue Maßstäbe zu setzen. So kann man an verregneten Nachmittagen nachschauen, wo es weltweit wirklich sommerlich ist.
„Sprachen sind die Archive der Geschichte“. Diese Archive, die Ralph. W. Emerson 1844 in seinen Essays skizzierte sind heute immer stärker gefährdet. Immer mehr Sprachen verschwinden und mit ihnen das geistige Erbe der Menschen, die sie gesprochen haben. Die Online-Version des UNESCO Atlas of the World’s Languages in Danger verortet diese Verluste, und zeigt wo eine Rettung noch möglich ist.
